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nach Djerasch.DJERASCH. 22. Route. 411 Säulen hindurch erblickte man die reich verzierten Nischen der Pro-
sceniumsmauer
. Es gab auch noch Seitengänge (die im W. sind er-
halten
) und Eingänge aus Corridoren, welche unter dem Theater
hinliefen und wohl den Schauspielern dienten. Das Theater fasste
gegen 5000 Zuschauer; es ist wegen der guten Erhaltung seiner
Sitzreihen noch heute sehr bemerkenswerth.

Vom Theater aus geht man nordwärts auf den Halbkreis von
Säulen zu; hier finden sich einige Wasserbassins bei Ruinen. Die
Säulenreihe bildete hier ein ovales Forum, das vielleicht gegen S.
offen war. Der Durchmesser der Ellipse beträgt etwa 120 Schritt;
im Innern ist das Pflaster an manchen Stellen noch erhalten. Noch
stehen in dem Halbkreise 58 Säulen aufrecht, grösstentheils noch
durch Gebälk untereinander verbunden; der Anblick ist höchst
grossartig und erinnert beinahe an den Platz vor der Peterskirche
in Rom. L. im W. stehen 23 und 4, r. 18 und 13 Säulen; dazwi-
schen
sind einzelne Säulen umgestürzt. Die Säulen haben sämmt-
lich
ionische Capitäle.

Nördlich von diesem Forum beginnt die Säulenreihe, welche
mitten durch die Stadt führt. Wenn auch die Säulen, da ihre
Basen fast nirgends sichtbar sind, noch in der Erde stecken, die
Schäfte also auch etwas plump erscheinen, so ist der Eindruck der
langgestreckten geraden Säulenreihe, welche der grossen Säulenreihe
von Palmyra kaum nachsteht, dennoch ein gewaltiger. Auch hier
sind manche Säulen zu Boden gestürzt, augenscheinlich bloss in
Folge von Erderschütterungen. An manchen Orten ist dadurch das
Gebälk, welches die Säulen tragen, von der Stelle gerückt, an
andern die einzelnen Trommeln, aus welchen die Säulen zusammen-
gesetzt
sind, verschoben; an dritten sind diese einzelnen Stücke so
zu Boden geworfen worden, dass sie in parallelen Reihen daliegen,
und nur auf die Hand zu warten scheinen, welche sie wieder auf
einander thürmt. Viele Säulen aber sind auch noch so vortrefflich
erhalten, dass die Fugen zwischen den einzelnen Stücken nur bei
scharfem Zusehen erkennbar sind. Die Entfernung der einzelnen
Säulen von einander beträgt 4,5m, die Breite der Strasse, deren
Pflaster noch an manchen Orten sichtbar ist, ungefähr ebensoviel.
Ohne das Gebälk beträgt die Höhe der einzelnen Säulen durch-
schnittlich
ebenfalls 4,5m, doch gibt es auch welche, die viel
höher sind, sodass man gezwungen ist (wie bei Palmyra), sich oben
an den Säulen eine offene Gallerie, hinter den Säulen aber einen
Colonnadengang zu denken, an welchen sich die Eingänge zu den
dahinter befindlichen Häusern anschlossen. Die Verschiedenheit
des Styls an den Säulen weist darauf hin, dass die ganze Reihe in
verhältnissmässig später Zeit aus vorhandenem Material zusammen-
gestellt
worden ist. An der Hauptstrasse stehen noch an 100 Säulen;
von sehr vielen andern jedoch sind die unteren Theile, von den
meisten wenigstens Bruchstücke erhalten.